Kontaktlinsen
Kontaktlinsen sind kleine Kunststoffschalen, die auf dem Tränenfilm schwimmen. Sie stellen neben Brillen und operativen Verfahren eine weitere Möglichkeit zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten dar. Es gibt zwei Grundarten von Kontaktlinsen. Die einen sind flexibel und weich, die anderen formstabil und hart.
Weiche Kontaktlinsen haben einen größeren Durchmesser, bestehen aus wasserhaltigen Materialien und sind überwiegend spontan verträglich. Die formstabilen Kontaktlinsen haben einen kleineren Durchmesser, wodurch mehr Sauerstoff ans Auge gelangt. Sie zeichnen sich durch einfache Pflege, Handhabung und lange Lebensdauer aus. Beim Sport sind Kontaktlinsen eine ideale Sehhilfe, halten auch Extremsportarten stand und liegen sicher auf dem Auge. Kontaktlinsen schränken das Gesichtsfeld nicht ein und beschlagen oder verstauben nicht. Besonders formstabile Kontaktlinsen ermöglichen eine ausgezeichnete Korrektur auch bei hohen Fehlsichtigkeiten und Hornhautverkrümmungen.
Formstabile Kontaktlinsen haben an Komfort und Verträglichkeit in den letzten Jahren aufgrund des medizinischen Fortschritts deutlich gewonnen. Sie ermöglichen eine bessere Sauerstoffversorgung des Auges und haben ein geringeres Risiko für Infektionen der Hornhaut als weiche Kontaktlinsen. Aus medizinischer Sicht sind daher die formstabilen Kontaktlinsen die langfristig sicherere Methode, da sie bei guter Verträglichkeit und Pflege nur sehr selten zu ernsten Komplikationen führt. Bei nur gelegentlichem Tragen zu bestimmten Anlässen oder beim Sport werden die weichen Kontaktlinsen bevorzugt, da sie in der Regel keine Eingewöhnungsphase benötigen. Weiche Kontaktlinsen können bei dauerhaftem Tragen zu trockenen Augen führen, was sich häufig bei laufendem Gebläse im Auto oder beim Betrieb der Klimaanlage unangenehm bemerkbar macht. Beim täglichen Tragen sollten Sie daher auf formstabile Kontaktlinsen zurückgreifen. Bei guter Pflege brauchen Sie diese erst nach einer längeren Tragezeit erneuern, sodass sich die zunächst etwas höheren Anschaffungskosten relativieren. Formstabile Kontaktlinsen können nach Vorgaben der Hornhauttopografie individuell für ihr Auge maßgefertigt werden, somit gehören lange Eingewöhnungszeiten für diesen Linsentyp der Vergangenheit an. Die Wahl der richtigen Kontaktlinsen hängt von mehreren medizinischen Faktoren ab.
Damit Sie Ihre Kontaktlinsen gut vertragen und sich langfristig an ihnen erfreuen können, ist eine gezielte Pflege unumgänglich. Die Kontaktlinsen müssen regelmäßig von oberflächlichen Schmutzpartikeln und krankheitserregenden Keimen befreit werden. Je nach Kontaktlinsentyp gibt es spezielle Pflegesysteme. Die jährlichen augenärztlichen Kontrolltermine sollten gewissenhaft wahrgenommen werden, selbst wenn Sie mit Ihren Kontaktlinsen subjektiv gut zurechtkommen. Treten akute Schmerzen oder rote Augen auf, sollten Sie die Kontaktlinsen von den Augen entfernen und zeitnah eine*n Augenarzt*in aufsuchen. Praktiken wie Kontaktlinsen über Nacht zu tragen oder sie im Mund zu „reinigen“ sind strikt abzulehnen.
Medikamente können die Qualität und Menge des Tränenfilms verändern. Bedenken Sie diesen Umstand, wenn Sie Arzneimittel einnehmen oder Ihre Medikamente wechseln. Sie sollten immer eine geeignete Benetzungslösung und einen Kontaktlinsenbehälter dabeihaben, sowie eine Ersatzbrille, um immer einen Wechsel bei Beschwerden vornehmen zu können.
Abschließend möchten wir Sie darauf hinweisen, dass alle Informationen dieses Formats allgemeiner Natur sind, die keine Beratung und Therapieempfehlung für spezifische Belange darstellen und einen Augenarztbesuch nicht ersetzen können.