Hornhautverkrümmung – Astigmatismus

Die Hornhautverkrümmung, auch Astigmatismus genannt, ist eine sehr häufige Art der Fehlsichtigkeit. Etwa die Hälfte aller Brillenträger*innen leidet neben der Weit- oder Kurzsichtigkeit unter ihr. Häufig ist sie angeboren, ihre Stärke kann sich im Laufe des Wachstums aber auch verändern. Wenn sie später im Leben auftritt oder sich deutlich ändert, können normale Altersveränderungen der Augenlinse (z. B. grauer Star) oder krankhafte Veränderungen (z. B. Keratokonus) verantwortlich sein. Hier sollte eine Augenuntersuchung Klarheit schaffen.

Die Abweichung von der perfekten gleichmäßigen Wölbung der Hornhaut bewirkt bei dieser Art der Fehlsichtigkeit ein Verzerrtsehen und dies sowohl in der Nähe als auch in der Ferne. Die Lichtstrahlen werden von der Wölbungsveränderung unterschiedlich gebrochen und auf der Netzhaut dann nicht mehr als Punkt, sondern strichförmig verzerrt abgebildet. Deshalb spricht man auch von einer Stabsichtigkeit. Wird der Fehler nicht korrigiert, kann dies je nach Ausmaß des Fehlers zu Kopfschmerzen, Müdigkeit und verschwommener Sicht führen. Betroffene versuchen unbewusst häufig durch das Zusammenkneifen der Augen eine Schärfenverbesserung herbeizuführen. Bei kleineren Fehlern kann dies in Grenzen auch gelingen, bei größeren kann mit Brille, Kontaktlinsen oder durch eine refraktive, also brechkraftbeeinflussende Operation korrigiert werden. Bei stärkeren Hornhautverkrümmungen sind formstabile Kontaktlinsen, auch harte Linsen genannt, meist besser geeignet als weiche. Durch die stabile Form schließt sie die Augenoberfläche perfekt ab. Die Wölbungsfehler verschwinden darunter und werden durch den Tränenfilm ausgepolstert. Es gibt darüber hinaus auch bei noch höheren Fehlern die Möglichkeit sogenannte torische Kontaktlinsen zu verwenden. Es gibt sie als formstabile wie auch als weiche Variante. Wenn das Auge für Kontaktlinsen geeignet ist, also gesund ist und ausreichend viel Tränenfilm bildet, kann eine Kontaktlinse eine optimale Lösung über Jahrzehnte hinweg sein. Wichtig ist das Einhalten der Pflegehinweise sowie regelmäßige Kontrolltermine beim Augenarzt oder der Augenärztin, um die Verträglichkeit dieses Fremdmaterials zu überprüfen.

Eine operative Korrektur der Hornhautverkrümmung ist angebracht, wenn der Betroffene Brillen oder Kontaktlinsen nicht tragen kann oder möchte. Refraktive Operationsverfahren haben einen hohen Qualitätsstandard und werden nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen durchgeführt.  Es gibt klare Empfehlungen, unter welchen Voraussetzungen eine Operation sicher durchführbar ist. Die Vorbereitung auf eine derartige Operation ist sehr aufwendig, weil umfassend. Sind allerdings die Voraussetzungen gegeben, ist diese Methode eine zuverlässige Korrekturmethode.

Abschließend möchten wir Sie darauf hinweisen, dass alle Informationen dieses Formats allgemeiner Natur sind, die keine Beratung und Therapieempfehlung für spezifische Belange darstellen und einen Augenarztbesuch nicht ersetzen können.