Flügelfell – Pterygium

Ein Flügelfell, auch Pterygium genannt, ist eine gefäßhaltige Gewebsduplikatur der Bindehaut, die auf die Hornhaut als dreieckige Struktur meistens von der Nasenseite wächst. Der Befund ist gutartig. Bei fortschreitendem Wachstum könnte es sinnvoll sein, diese operativ zu entfernen. Häufig beschreiben Betroffene ein leichtes Fremdkörpergefühl sowie eine zunehmende Rötung. Je weiter das Flügelfell ins Zentrum wächst, desto ausgeprägter kann sich eine Hornhautverkrümmung, auch Astigmatismus genannt, ausbilden. Dies kann in einem gewissen Umfang mit Brillengläsern korrigiert werden. Ist dies nicht mehr der Fall, sollte ein operativer Eingriff erwogen werden. In sehr ausgeprägten Fällen kann das Flügelfell in den zentralen Hornhautbereich ragen und die Sicht beschränken. Ebenfalls kann es durch eine Einschränkung der Augenbeweglichkeit zum Auftreten von Doppelbildern kommen. Spätestens dann sollte eine chirurgische Entfernung erfolgen.

Am häufigsten beobachtet man in unseren Breitengraden das Flügelfell bei Menschen, die viel im Freien arbeiten und die aus dem Mittelmeerraum stammen oder viele Jahre dort verbracht haben. Ursächlich sind also eine starke Sonneneinstrahlung, aber auch Zustände nach Verletzungen, Verätzungen und Entzündungen im Übergangsbereich zwischen Hornhaut und Bindehaut.
Bei der Operation wird das dünne Häutchen vorsichtig von der Hornhaut abpräpariert und mit einem Sicherheitsabstand zum Hornhautrand im gesunden Bindehautbereich abgesetzt. Häufig kommen wachstumshemmende Präparate zum Einsatz, um ein rasches Rezidiv – also Wiederkehren – zu vermeiden. Aus demselben Grund kann es erforderlich sein, gesunde Bindehaut von einer anderen Stelle zu verlagern. Es gibt hier verschiedene Techniken, die je nach Ausmaß des Befundes und der Vorgeschichte des Betroffenen gewählt werden können. Vorbeugend sollte nach einem Eingriff intensive Sonneneinstrahlung zunächst gemieden werden. Im weiteren Verlauf sollte man von einer Sonnenbrille mit UV 400 Filter an sonnigen Tagen, an der See und in den Bergen reichlich Gebrauch machen.

Ein trockenes Auge kann schneller zu Reizungen und damit entzündlichen Reaktionen an der Bindehaut-Hornhaut-Grenze führen. Daher sollte in der ersten Zeit nach der Operation intensiv und später möglichst immer noch regelmäßig ein Tränenersatzmittel verwendet werden. Je nach Intensität des Befundes und wohl auch erblicher Veranlagung kann es dennoch zu erneuter Bildung eines Flügelfells kommen. Daher sollten regelmäßige Kontrollen stattfinden.

Abschließend möchten wir Sie darauf hinweisen, dass alle Informationen dieses Formats allgemeiner Natur sind, die keine Beratung und Therapieempfehlung für spezifische Belange darstellen und einen Augenarztbesuch nicht ersetzen können.