Der Graue Star – die Cataracta

Als Grauen Star bezeichnet man die Eintrübung der klaren Linse im Auge, die zu einer Verschlechterung des Sehens führt. Die Betroffenen sehen wie durch einen Schleier, der mit der Zeit immer dichter wird. Oft nimmt auch die Blendungsempfindlichkeit zu, die Brillenwerte ändern sich und das Sehen wird schlechter.

Die Linse liegt direkt hinter der Regenbogenhaut im vorderen Teil des Auges. Die Aufgabe der Linse ist es, wie beim Fotoapparat, das Bild scharf zu stellen. Die häufigste Ursache für die Entstehung des grauen Stars ist ein natürlicher Alterungsprozess der Linse, vergleichbar mit der Alterung der Haut oder dem Grauwerden der Haare. Weitere Ursachen können Verletzungen, zum Beispiel stumpfe Schläge, schwere Entzündungen im Augeninneren und Stoffwechselerkrankungen (zum Beispiel Diabetes) sein. Die einzig wirkungsvolle Behandlung ist die Operation. Medikamente (Tropfen oder Tabletten) helfen nicht. Patient*in und Augenarzt*in bestimmen den Zeitpunkt der Operation je nach Alter, Sehverschlechterung und Lebensumständen des Patienten.

Während der ambulanten Voruntersuchung wird entschieden, ob Ihre Operation in örtlicher Betäubung unter Verwendung von Augentropfen oder in Vollnarkose durchgeführt wird, wobei die mit Abstand häufigste gewählte Betäubungsart die der örtlichen darstellt. Unter dem Operationsmikroskop wird über einen kleinen Schnitt das Auge eröffnet und der vordere Teil der Kapsel der Linse entfernt. Mit einem Ultraschallhandstück wird der trübe Linseninhalt zerkleinert und abgesaugt. In die leere Linsenkapsel (deren Wandstärke im hinteren Bereich vier Tausendstel Millimeter beträgt) wird eine sich selbst entfaltende Kunstlinse eingesetzt. Da der Schnitt derart klein angelegt wird, ist eine Naht zumeist nicht erforderlich, dadurch kommt es zu keinen Verziehungen der Hornhaut. Die Komplikationsrate (schwerwiegende Komplikationen) liegt statistisch bei unter 1%. Der Eingriff gehört zu den weltweit an den häufigsten durchgeführten Operationen.

Die Kunstlinse wird aus Kunststoff hergestellt und hat einen optischen Durchmesser von ca. 6 mm sowie am Rand befestigte Bügel, die einen sicheren Sitz zentriert im Kapselsack ermöglichen. Sie hält lebenslang und ruft keine Allergien hervor. Neben den Standardlinsen gibt es Speziallinsen zum Ausgleich von Hornhautverkrümmungen (sog. torische Kunstlinsen).

Nach der Operation sind Kontrolle, spezielle Verwaltungsmaßnahmen und eine Tropftherapie für 3-4 Wochen notwendig. Darüber werden Sie genauestens aufgeklärt.

Abschließend möchten wir Sie darauf hinweisen, dass alle Informationen dieses Formats allgemeiner Natur sind, die keine Beratung und Therapieempfehlung für spezifische Belange darstellen und einen Augenarztbesuch nicht ersetzen können.