Augenverletzungen durch Böller und Raketen

An Silvester wird mit Faszination und Freude geknallt was die Pyrotechnik hergibt. Ohne Frage ist das Schauspiel minutenlangen farbenfrohen Funkenregens und knallender Böller faszinierend. Groß und Klein starren gebannt auf die Szenerie. Das ist vollkommen in Ordnung. Man sollte sich der damit verbundenen Verletzungsrisiken aber bewusst sein und einige Dinge beachten.

Als Zuschauer*in ebenso wie der- oder diejenige, der oder die das Feuerwerk in Gang gesetzt hat, sollte man sich an die Empfehlung der Hersteller auf der Packung halten und insbesondere einen großen Sicherheitsabstand einhalten. Feuern Sie niemals Raketen direkt aus der Hand ab. Ebenso wenig dürfen Böller festgehalten werden. Vorsicht auch bei dem sogenannten Tischfeuerwerk. Sie werden als harmlos betrachtet und der Sicherheitsabstand daher häufig unterschritten. Natürlich dürfen all diese Sprengkörper nicht aus Jux und Tollerei in Richtung von Personen abgeschossen oder geworfen werden. Unter Alkoholeinfluss sollten Feuerwerke nicht getätigt werden. Bekanntermaßen sinken die Hemmschwelle und das Vermögen, Situationen realistisch einschätzen zu können. Sprechen Sie sich im Vorfeld ab, wer die Verantwortung für das Feuerwerk hat und nüchtern bleibt. Hände weg von ausländischem Feuerwerk aus unseriösen Quellen. Die zulässige Sprengkraft kann um ein Vielfaches überschritten sein. In keinem Fall darf ein Sprengkörper oder Feuerwerk selbst gebastelt oder manipuliert werden. Die Gefahren sind unkalkulierbarer – schwere Verletzungen im Gesichtsbereich einschließlich der Augen und Hände sind sehr häufig. Der Verlust von Teilen der Hand oder Erblindung drohen. Im schlimmsten Fall können derartige Unglücksfälle tödlich enden. Bei den in Notfallambulanzen vorgestellten Verletzungen ist das Spektrum breit. Oft handelt es sich um Verletzungen an den äußeren Anteilen des Auges: der Lider, der Binde- und der Hornhaut. Unter den Lidern befinden sich oft Staubpartikel und Funken können tief in diese Gewebeschichten eindringen und nicht immer vollständig entfernt werden. Die Lider können durch die Wucht der Explosion oder schrapnellartige Fremdkörper zerrissen werden. Sie müssen anschließend so gut wie möglich aufwendig rekonstruiert werden. Leider bleiben nicht selten lebenslange Beeinträchtigungen zurück. In den schlimmsten Fällen werden durch Sprengkörper oder Raketen die Augen so stark und ungünstig getroffen, dass der Augapfel daran zerberstet. Solche Fälle enden trotz Notoperation und moderner OP-Techniken weiterhin häufig mit Erblindung oder gar dem Verlust des Auges.

Daher unsere Bitte an Sie: seien Sie verantwortungsbewusst im Umgang mit Feuerwerk und schützen Sie sich und vor allem Ihre Kinder durch Sicherheitsabstände und Gefahrenvermeidung. Dazu gehört auch sich vor betrunkenen und pöbelnden Menschen fernzuhalten.

Abschließend möchten wir Sie darauf hinweisen, dass alle Informationen dieses Formats allgemeiner Natur sind, die keine Beratung und Therapieempfehlung für spezifische Belange darstellen und einen Augenarztbesuch nicht ersetzen können.